Zwischen der sogenannten Kainwiesen in Pichlern und der Kriemoosalpe befindet sich eine angeblich durch den ganzen Raschberg führende Höhle, das Schwarzenbachloch.
Nach mündlichen Berichten fand man früher in ihr verschiedene Tiergerippe. Gleich hinter dem Eingang ist eine hohe domartige Halle mit ständigem kleinen Teich, der aus einem vom Bergesinneren kommenden kleinen Bach gespeist wird. Dann geht es über Schutt und Gerölle aufwärts weiter, tief ins Berginnere, bis man zu einer Stelle kommt, wo ein Felseinsturz den weiteren Weg versperrt.
Für die Protestanten soll diese Höhle ein geheimer Versammlungsort gewesen sein, als sie nur im Stillen ihre verbotenen gottesdienstlichen Handlungen abhalten konnten, wo sie sich gegenseitig ermunterten und trösteten. Der Fund eines uralten evangelischen Gesang- und Betbuches in der Höhle spricht dafür. Die sogenannten Bibelstellen in der Nähe des Predigtstuhles sollen ebenfalls geheime Zusammenkunftsorte der Protestanten gewesen sein.
Das erzählt Josef Schnöll in Riedln, und diese Erzählung ist auch von Anton Rosenauer im ersten “Führer durch Goisern“ aufgenommen worden.
Daß es solche geheime Versammlungen und Zusammenkünfte während der Verbotszeit des Protestantismus gegeben hat, und daß dazu nicht selten die verschiedenen geeigneten Berghöhlen gewählt worden sind, kann wohl als ziemlich sichere Tatsache hingenommen werden. Frei erfunden werden diese Geschichten nicht sein, sie bilden eine mündliche Überlieferung aus gar nicht so weit zurückliegender Zeit. Ob es dauernd möglich war, in diesen Höhlen unentdeckt zu bleiben, ist eine andere Frage. Aber daß geheime Zusammenkünfte im Gebirge möglich sind, beweisen z. B. die verschiedenen Apelle der Nationalsozialisten in jüngstvergangener Zeit, die während der Jahre 1933 bis 1937 verschiedentlich vorgekommen sind, ein förmliches öffentliches Geheimnis bildeten und doch nicht verhindert werden konnten, wobei auch nicht einmal die Teilnehmer ausfindig gemacht wurden.